02.09.2012 Sauwaldman Radmarathon

(Nachdem unser Präsident mir aufgetragen hat, etwas zu schreiben, habe ich mir jetzt ein Achterl Wein geholt und los gehts...)
Dieses Wochenende gabs am Samstag eine Konkurrenzveranstaltung - den Almkönig, von der Geng über Eidenberg zur Eidenbergeralm. Vom Wetter her wärs eigentlich gegangen, am Samstag, aber ich entschied mich dann trotzdem für den Sonntag, wo die Vorhersage noch etwas besser war. (Tja, und beides an einem Wochenende wollte ich mir doch nicht antun).
Also gings Sonntag zeitig früh los - ab ins Auto Richtung Schärding. Nachmeldeschluss war um 8:00 am Schärdinger "Hauptplatz", und das schaffte ich auch. Das Wetter war trocken, auch wenn es stellenweise auf der Autobahn aufgrund des Nebels etwas feuchtelte.

 Im Anmeldezelt traf ich gleich Andi K. und Reini B. welche sich für die 120er Strecke anmeldeten - ich machte, wie inzwischen schon üblich, die kurze 70er Distanz.
Dort trafen wir noch einen von der EDER-Truppe (den Sengsti), welche am Sonntag übrigens recht zahlreich vertreten waren: 8 Mann und wir vom ESV waren zu dritt. Wir schnappten unsere "Starterprämie" - ein 2 Kilo Sack mit echten original Sauwald Erdäpfeln (kein Schmäh) und eine Flasche Radler - und machten uns rennfertig.
Um 8:55 war Start der langen Runde, wo Doris und ich die beiden ESVler und die EDERs anfeuerten.

Eine halbe Stunde später, um halb 10, war dann ich dran. Peng - der Startschuss - und dann gings durch das Stadttor und ab die Post. Ich war bei der Startaufstellung relativ im Vorderfeld gestanden, und im nachhinein war das wohl Glück für mich.
Und zwar: nach ein paar hundert Meter hörte ich hinter mir ein Knirschen und Krachen - der erste Sturz. Etwas später, ca. 1km nach der Ortstafel - das Feld hat sich auf der ganzen Strassenbreite verteilt, kommt uns plötzlich ein Auto entgegen welches sofort möglichst randseitig stehenbleibt. Trotzdem, hinter mir wieder Gerangel und Geschrei.
Ein paar hundert Meter weiter, wieder ein Auto - wieder Chaos, ein Mädl schreit hinter mir ganz schrill, und dann wieder Carbonkrachen am Asphalt.
1 km weiter, einer fährt zu sehr am linken (!) Strassenrand, fährt über die Bankette und reisst noch einen mit. Beide können jedoch ohne Sturz nach einem Bogen über die angrenzende Wiese wieder zurück auf die Strasse.
Die meisten im Feld schauen diesem Treiben kurz zu, und dann passierts rechts vor mir, wo 2 aneinander geraten, sich verhängen und stürzen. Ich kam gerade noch vorbei.
So etwas hab ich echt noch nicht erlebt. Viele schütteln nurmehr den Kopf und man hört Rufe wie "Jetzt reissts euch amal z’sammen!!". Der neben mir sagt "Jetzt gehts dann eh links weg und bergauf, dann reissts das Feld eh auseinander" - und so wars dann auch. Das ganze war erst geschätzte 5 km nach dem Start.
Die Strecke war wie erwartet (ich bin sie ja letztes Jahr schon gefahren) recht hügelig und anspruchsvoll und schon bald verlor ich den Anschluss zur Spitzengruppe.
Die Sonne kam immer mehr hervor - keine Rede von den befürchteten "letzten Regenschauern" am Vormittag.
Im Gegenteil - es wurde beinahe etwas zu warm. Das dicke Windbreaker-Unterleiberl und die Ärmlinge (die ich mir inzwischen schon runterstreifte) hätte ich jetzt nicht mehr gebraucht.
An den Anstiegen hatte ich oft Mühe den Anschluss an meine Gruppe nicht zu verlieren (mein altes Leiden), aber bergab und flach "durfte" ich öfter mal vorne fahren.
An einer Abzweigung gabs mal etwas Verwirrung, weil ein Streckenposten mit einem roten und einem schwarzen Pfeil herumfuchtelte (d.h. lange bzw. kurze Strecke), es gab zum Glück einige in der Gruppe, die wussten wo es langging.
Schlussendlich kamen wir dann wieder in die Nähe von Schärding.
2 Gels hatte ich unterwegs gefuttert - das reichte für 70 km. Dann, leichtes Kribbeln in den Haxn - so fühlt sich das an, wenn sich ein Krampf anmeldet - aber es ging ja eh nicht mehr lange. Kurz vor der Ortstafel holten wir noch eine kleine Gruppe ein (ich war vorne, weil es ging ja bergab :-) und dann kam ein Kreisverkehr. Ich rollte etwas aus, weil ich nicht wusste, wo zu fahren ist. Von hinten riefen einige „Rechts!“ - und ich macht mich gleich daran, entsprechend abzubiegen. Währenddessen riefen auch manche „Links!“
- Scheisse!! Links war jedenfalls richtig.
Nach dem Kreisverkehr war ich letzter dieser Gruppe...
Bis zum Ziel, etwa 500 m später, oder so, konnte ich noch 2 überholen - aber der sogenannte „letzte“ Kreisverkehr hat mich heuer auch schon beim Zwettler RM zurückgeworfen.
Trotzdem war es eine super Runde bei optimalem Wetter und ich war eh zufrieden - Hauptsache sturzfrei!
Garmin sagt: 72,5 km und 1314 Hm und 32,7 kmh (16. Platz meiner Klasse).
Dann kurze Waschung & Tränkung und warten auf Andi und Reini.
Kurz darauf kam die erste Gruppe vom „120er“ ins Ziel, aber ohne Führungsfahrzeug (Verwirrung am Hauptplatz). Dieses kam ein paar Minuten später - mit den „echten“ Siegern - und wieder etwas später kam Andi - etwas schimpfend. Dann kam Mandi (EDER-Truppe) recht frustriert und angefressen. Der Grund: Es gab bei der „Langen“ Runde viele Chancen sich zu verfahren und vielen ist genau dies passiert. Manche haben (unabsichtlich) abgekürzt - manche haben den Fehler bemerkt und sind zurückgefahren und haben auf diesem Wege ein paar extra KM absolviert (letzteres ist dem Mandi passiert). Im nachhinein ist es jetzt schwer zu sagen, wieviele „Abkürzer“ trotzdem in der Ergebnisliste stehen.
Reini meinte im Ziel, dass er einen schlechten Tag hatte - ob er sich verfahren hat, weiss ich gar nicht (er wurde 17. seiner Klasse).
Andi hatte jedenfalls genau 120 km am Tacho und wurde Klassenzweiter (!!!) obwohl er lange Zeit gar nicht in der Ergebnisliste aufschien (angeblich wegen Stromausfall...).
Gratuliere Andi!
Am Schärdinger Ortsplatz, auf den Bierbänken, bei strahlendem Sonnenschein und Bier, Nudeln, Bratwürstel, Kaffee und Eisbecher löste sich jedoch für die meisten alles in Wohlgefallen auf. Aber solche Pannen sind für einen Veranstalter schon peinlich.
So, und jetzt heisst es anständig regenerieren, weil am nächsten Sonntag steht ja unser ESV-EZF in Weichstetten am Programm!
(Didi Arnreiter)

 

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